Sicherheitsschuhe, Schutzbrille, Handschuhe: Was tun, wenn Mitarbeiter sie nicht tragen?

Sicherheitsschuhe

Einschreiten oder eher nicht?

Was machst du, wenn du als Führungskraft einen Mitarbeiter einer anderen Abteilung triffst, der keine Sicherheitsschuhe anhat?

  • So tun als hättest du es nicht gesehen und weitergehen?
  • Ignorieren, weil das nicht deine Aufgabe ist, da würdest du dich ja in die Aufgaben der anderen Führungskraft einmischen?
  • Weitergehen, weil du es gerade eilig hast und die Diskussion mit dem Mitarbeiter darüber länger dauern könnte?
  • Oder ansprechen, weil es nicht erlaubt und zu gefährlich ist, ohne Sicherheitsschuhe durch die Produktion zu gehen?
  • Den Mitarbeiter stoppen, weil du es mit deinen eigenen Mitarbeitern auch so machen würdest?

Eine kleine alltägliche Situation, in der man sich für oder gegen mehr Arbeitsschutz entscheiden muss. Das gleiche gilt natürlich auch für das Tragen von Schutzbrillen, Schnittschutzhandschuhen, Helmen, Atemschutzmasken oder jeglicher anderer persönlicher Schutzausrüstung (PSA), die für das sichere Arbeiten am Arbeitsplatz notwendig ist.

Behinderst du den Arbeitsschutz wegen eingeschliffener Routinen?

Entscheidest du bewusst? Ist es nicht anstrengend, sich solchen Überlegungen jedes Mal neu zu stellen? Entscheiden musst du innerhalb von Sekunden. Damit entscheiden schneller geht, haben wir gewisse Routinen etabliert. Wir müssen unser Gehirn nicht in jeder Situation mit all den oben genannten Fragen beschäftigen. Aber passt diese eingeschliffene Routine zu dem, was wir wollen? Wie ist diese Routine entstanden und ist sie noch zeitgemäß? Es ist klar, dass du einschreiten musst, wenn ihr euren Arbeitsschutz-Standard verbessern wollt. Wollt ihr das? Alle? Wirklich?

Es gibt eine Lösung, wie wir uns mit Fragen wie oben nicht weiter herumschlagen müssen:

Arbeitsschutz geht leichter mit klaren Absprachen

Wenn ich weiß, wie die andere Führungskraft über Arbeitsschutz und Sicherheitsschuhe-nicht-tragen denkt, kann ich mich daran orientieren. Wenn wir abgesprochen haben, dass ich die anderen Mitarbeiter genauso wie meine eigenen zurückschicke, wenn sie keine Sicherheitsschuhe tragen, kann ich das ohne Rücksprache und schlechtes Gewissen einfach tun. Wenn ich weiß, dass die andere Führungskraft dasselbe tut, brauche ich keine aufwendigen Diskussionen befürchten.

Hierfür helfen Workshops mit Führunskräften, in denen schwierige Situationen und Entscheidungen im Arbeitsschutz besprochen und ein gemeinsames Vorgehen festgelegt wird. Das bringt Klarheit und Erleichterung für alle Beteiligten. Die Entscheidung ist klar.

Führungskräfte Workshops bilden die Grundlage für eine bessere Sicherheitskultur

Dies ist ein wesentlicher Baustein für die Verbesserung der Sicherheitskultur in einem Unternehmen. Idealerweise münden die Ergebnisse solcher Diskussionen in ein gemeinsames Leitbild, wie wir Arbeitsschutz im Unternehmen praktizieren wollen. Damit haben Führungskräfte mehr Klarheit über Entscheidungen im Arbeitsschutz. Auch andere Fragen im Arbeitsschutz werden damit einfacher, z.B. ob du an der Arbeitsschutz-Ausschuss-Sitzung teilnimmst, oder der Kundentermin Priorität hat. Ob die bessere Schutzeinrichtung gekauft wird, oder die alte noch ausreicht. Ob die günstigen, einfachen oder die höherwertigen Schutzbrillen gekauft werden. Ob die Sicherheitsunterweisung langweilig oder attraktiv gestaltet wird. Ob im Team-Meeting nur über Produktionszahlen und Qualitätsprobleme oder auch über Arbeitsunfälle und riskante Situationen gesprochen wird. Ob der Mitarbeiter ohne Sicherheitsschuhe zurück geschickt wird, oder weiter arbeiten darf.

Verlässliche Führungskräfte: so vermeidest du, unglaubwürdig zu sein

Ergänzend zur Entscheidung ist natürlich wichtig, dass man sich auf diese gemeinsamen Festlegungen verlassen kann. Führungskräfte müssen sich darauf verlassen können, dass das Leitbild und die getroffenen Absprachen von allen umgesetzt werden. Verlässlichkeit ist unerlässlich im Arbeitsalltag, nicht nur im Arbeitsschutz.

Entscheidet man sich, dass Arbeitssicherheit TOP-Priorität hat, dass Null-Unfälle oder Vision Zero das große Ziel ist, muss man auch konsequent danach handeln. Wer plötzlich doch anders entscheidet, macht sich unglaubwürdig. Mitarbeiter merken das. Sie sind sich fortan unsicher, auf welche Aussagen sie vertrauen können und auf welche eher nicht.

Sich darauf verlassen zu können, dass im eigenen Arbeitsumfeld Arbeitssicherheit Groß geschrieben wird, ist eine tolle Basis. Sie zeigt Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern und bringt Erfolge auch in allen anderen Bereichen.

Warum es sich lohnt, sich für Arbeitsschutz Zeit zu nehmen

Damit die oben genannten Entscheidungen einfacher werden, muss man sich erst einmal Zeit nehmen. Für den Austausch, für die Absprachen. Eine Investition, die sich lohnt. Der Return on Prevention (ROP) für Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzkosten liegt bei 2,2. Das bedeutet, dass sich jeder Euro, den man in sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung, Organisationskosten, Investitionskosten, persönliche Schutzausrüstung etc. investiert, mehr als doppelt auszahlt. Man profitiert durch vermiedene Betriebsstörungen, Ausschuss und Nacharbeit, Wertzuwachs durch besseres Image, sowie eine höhere Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten. Die oben genannten Absprachen in Workshops zählen hier zweifelsfrei dazu.

Bei der Konzeption, Durchführung und Moderation der Workshops sowie aller weiterer Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheits- und Präventionskultur helfe ich sehr gerne. Mehr dazu unter Sicherheitskultur oder bei einem ersten Telefonat. Klicke hier für eine Terminabsprache.

Das Feedback nach Ihrem Besuch war wahnsinnig positiv. Es hat echt geholfen, den ganzen Spirit in die Mannschaft zu kriegen. Wenn mal ein Externer draufschaut, rüttelt das wach.

Christoph Zimmermann, Glen Dimplex