Kennzahlen

Kennzahlen im Arbeitsschutz sind wichtig, um Fortschritte zu erkennen und falsche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, bevor etwas passiert. Führungskräfte arbeiten gerne mit Kennzahlen, weil sie einen schnellen Überblick aus hoher Flughöhe ermöglichen. Die einfachsten Kennzahlen im Arbeitsschutz (Anzahl Arbeitsunfälle, Unfallrate, Anzahl Erste Hilfe Meldungen) sind gute Indikatoren über den Arbeitsschutzlevel insgesamt. Man kann zum Beispiel erkennen, wie man im Vergleich mit anderen Betrieben, die in derselben BG versichert sind und damit ähnliche Risiken haben, dasteht. Oder wie sich die Arbeitsschutz-Aktivitäten über die Jahre ausgewirkt haben. Allerdings sind es sog. lagging indicators, also reaktive Kennzahlen, mit denen man erst hinterher merkt, dass etwas schief gelaufen ist. Der Unfall ist ja schon passiert. Deshalb ist es auch wichtig, sog. leading indicators, proaktive Kennzahlen zu etablieren und nachzuverfolgen. Hier kann man z.B. die Anzahl der gemeldeten Gefahrstellen, Anzahl der offenen Meldungen, die noch nicht behoben sind, Anzahl Sicherheitsrundgänge beobachten. Bei Kennzahlen wie Anzahl Unfälle oder Erste Hilfe Meldungen ist auch zu beachten, dass nur die Unfälle in der Statistik genannt sind, die die Mitarbeiter gemeldet haben. Je nach Firmenkultur ist das nicht unbedingt immer verlässlich. Falls es negative Konsequenzen nach sich zieht, einen Unfall oder auch nur einen kleinen Schnitt im Finger zu melden, könnte es sein, dass lieber geschwiegen oder nicht gemeldet wird.